7.6.2022
#campus

CAMAO-Relaunch-Rodeo, Teil 3: Relaunch meets SEO

In den ersten beiden Teilen dieser Serie haben wir dir ausführlich erklärt, wie du erkennst, dass deine Website reif für einen Relaunch ist – und worauf du beim Relaunch achten solltest. Wir gehen nun also davon aus, dass du wunderbar vorankommst. Doch vorm Happy End wartet der Endgegner namens SEO … und damit willkommen zu Teil 3!

Die schönsten und modernsten Inhalte bringen bekanntlich nix, wenn sie nicht von deiner Zielgruppe gefunden werden – oder sollten wir besser sagen: von Google & Co.? Alleine in Deutschland laufen nämlich 9 von 10 Suchanfragen über die Suchmaschine des US-amerikanischen Großkonzerns. Ziel sollte also sein, in den Suchergebnissen so weit oben wie möglich zu erscheinen. Dies hängt allerdings vom Google Algorithmus ab – und seinen rund 200 Ranking-Faktoren, die darüber entscheiden, ob deine Website in der Champions League mitspielt oder irgendwo im Nirvana zu finden ist. Relevante Faktoren sind zum Beispiel die Güte des Codes, die Anzahl der Querverweise innerhalb deiner Website und und und. Du siehst: Das Thema SEO solltest du ganz oben auf der To Do-Liste notieren. Wie du es nun schaffst, deinen Relaunch und SEO unter einen Hut zu bringen – und was eine gute Bratpfanne mit deiner Website zu tun hat – verraten wir dir in diesem Artikel 🥳  

SEO: heute deutlich mehr als “Texte mit Keywords”

SEO hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Während die Optimierung von Texten anhand von festen (und vor allem sehr vielen) Keywords in der Vergangenheit noch sehr stark praktiziert wurde, so wird dieser Bereich heute deutlich holistischer betrachtet. Als Anker aller Optimierungen steht die User Experience heutzutage zentral im Mittelpunkt. 2021 hat Google mit Einführung der so genannten Core Web Vitals damit begonnen, Kennzahlen zur Page Experience bzw. User Experience zukünftig stärker in den Vordergrund zu stellen. Seit Februar 2022 werden diese offiziell als Rankingfaktoren herangezogen und müssen daher in jedem Fall für Optimierungen berücksichtigt werden – Text-Content nimmt hier zwar noch immer einen hohen Stellenwert ein, insgesamt werden dabei jedoch fortan insbesondere die folgenden drei Kennzahlen näher betrachtet: Ladezeit, Interaktivität und die visuelle Stabilität einer Website.

Technische Voraussetzungen für SEO schaffen

Im Zuge deines Relaunchs solltest du dir in Bezug auf SEO zunächst Gedanken über die technische Grundlage machen – denn es ist wie bei einer guten Bratpfanne (#justadultthings): Die besten Zutaten können nur dann ihr volles Aroma entfalten, wenn das Grundgerüst ordentlich performed. Ein leistungsstarker Server, der die Inhalte auf allen Endgeräten, wie PCs, Smartphones oder Tablets schnell und optimal bedienbar ausliefert, ist also das A und O. Moderne Content Management Systeme beinhalten in aller Regel bereits Funktionalitäten, die die Inhalte automatisch an verschiedene Displaygrößen anpassen. Stelle also sicher, dass das CMS deiner Wahl über ein Responsive Design verfügt.  

Kommen wir nun zum Quellcode deiner Website. Ein schlanker Code trägt dazu bei, lange Ladezeiten zu vermeiden – und nein, damit meinen wir nicht eine Vergünstigung für die allseits beliebten Diät-Shakes. Erinnern wir uns nochmal an die oben erwähnten Core Web Vitals: Sie bewerten unter anderem die Zeitspanne, wie lange es ab Beginn des Ladevorgangs dauert, bis der User mit der Seite interagieren kann. Sorge also dafür, unnötige CSS- oder JavaScript-Dateien zu vermeiden, denn diese verlangsamen die Ladezeit und führen somit zu einem niedrigeren Ranking –  zur Einordnung: Wir bewegen uns hier im Millisekunden-Bereich. Zum Erreichen einer für Google guten Benutzererfahrung sollte dieser Wert bestenfalls unter 100 Millisekunden bleiben und den Wert von 300 Millisekunden nicht überschreiten. Über die Google Page Speed Insights können diese Kennzahlen für Websites analysiert und daraus Optimierungsmaßnahmen abgeleitet werden. Tool-Tipp: Den Page Speed könnt ihr auch mit dem Chrome PlugIn Lighthouse prüfen.

Texte SEO-konform erstellen

Nachdem du dir also sinngemäß eine ordentliche Bratpfanne in Form einer soliden, technischen Basis zugelegt hast, geht es nun an den Content – also die Zutaten deiner Website. Inhalte in Form von Texten bilden bei vielen Websites den Großteil dessen. Umso wichtiger ist es, diese so bereitzustellen, dass Suchmaschinen verstehen, um welche Themen es auf der Seite geht. Dabei spielen unter anderem Struktur und Hierarche eine wichtige Rolle: So wie die Struktur eines Textes dem Leser dabei hilft, den Inhalt zu verstehen, so hilft sie auch der Suchmaschine, Texte anhand von Überschriften (H1 bis H6) besser einzuordnen. Geh also in aller Ruhe die einzelnen Text-Elemente deiner Website durch und hinterfrage kritisch,  

✅ ob die Struktur der Inhalte suchmaschinenoptimiert (und gleichzeitig nutzerfreundlich!) aufgebaut ist.

✅ an welchen Stellen eine Subline die Auffindbarkeit begünstigen könnte.  

✅ wo du innerhalb eines Textes Querverweise schaffen kannst (auch das belohnt Google 😉).  

Auch Metadaten in Form von Meta-Title und Meta-Description sind wichtige Indikatoren, die für jede Seite individuell erstellt werden müssen – denn diese liefern, wenn optimiert, bereits in den Suchergebnissen einen ersten schnellen Einblick auf die Seiteninhalte. Da sich beim Relaunch oftmals Texte ändern, sollte geprüft werden, ob die Metadaten nach der Überarbeitung (noch) zum jeweiligen Seiteninhalt passen. Tools wie der SERP Snippet Generator von SISTRIX können dabei helfen, Metadaten zu analysieren und zu optimieren.      

Auch Bilder & Grafiken spielen für SEO eine Rolle

Ähnlich verhält es sich bei der Verwendung von Bildern und Grafiken. Benenne Grafiken daher so (falls noch nicht geschehen), dass über den Titel und den alternativen Titel (Alt-Tag) ersichtlich wird, worum es auf dem Bild geht. Bleiben wir beim Bratpfannen-Beispiel, kannst du dir diesen Step wie das Abschmecken deiner Website vorstellen. Zusammen mit der Verwendung von Keywords können so Bilder für Suchmaschinen lesbar gemacht und über die Google Bildersuche gefunden werden. Außerdem sind deine Inhalte dadurch auch barrierefrei. 😉 Sind Bilder zu groß eingebunden, wirkt sich das durch lange Ladezeiten negativ auf die Performance der Website aus – und damit auch auf dein Ranking. Das gilt übrigens auch für die Dateibezeichnung der Bilder: Vermeide also kryptische Dateinamen und setzte lieber auf klare Keywords, die das Bild auffindbar machen. Komprimiere vor dem Hochladen ins Content Management System alle Bilder mit Tools wie z.B. tinypng, um eine optimale Performance zu gewährleisten, und achte auf das verwendete Dateiformat. So haben Bilder im JPG-Format beispielsweise eine geringere Dateigröße und können schneller geladen werden als Bilder im PNG-Format.

Im letzten Schritt ist es wichtig, die Größen-Attribute einzufügen, denn so kann die Ladezeit der Seite ebenfalls verbessert werden. Dein Browser weiß dadurch, wie groß das Bild wird, und kann das Layout dementsprechend schneller rendern.

Last but not least: Weiterleitungen einrichten – damit Rankings & Traffic erhalten bleiben

Da sich beim Relaunch häufig die Struktur und URLs der Website ändern, sind Weiterleitungen ein essenzieller Bestandteil beim Relaunch-Prozess. Ziel der Weiterleitungen ist es, dass Besucher, Kunden – aber auch Suchmaschinen – deine Inhalte auch nach dem Relaunch noch finden und verstehen. So vermeidest du nicht nur Rankingverluste, sondern auch den daraus resultierenden Frust. Es ist quasi die Kirsche auf der Sahne-Torte (oder das Basilikum-Blatt auf deinem Sternekoch-Bratpfannen-Gericht). Wir setzen dabei auf vier goldene Regeln:

  1. IST-Analyse der alten Website durchführen: Identifiziere zunächst alle URLs, die sich nach dem Relaunch ändern oder wegfallen und trage diese in eine Excel-Liste ein. Hierzu kannst du eine XML- oder HTML-Sitemap generieren, um eine Übersicht über bestehende URLs zu erhalten. Alternativ lassen sich diese Informationen über Analytics Tools wie Google Analytics oder professionelle SEO-Tools,wie SISTRIX Toolbox oder ScreamingFrog SEO Spider identifizieren.
  1. SOLL-Zustand – neue URLs festlegen:
    Ergänze die Liste aus Punkt 1 um die jeweiligen neuen Ziel-URLs und richte für diese eine dauerhafte 301-Weiterleitung ein, z. B. wenn sich die neue Seite nun unterhalb eines neuen Navigationspunktes befindet.
  1. 404 Status-Code: Sind Seiten weggefallen, für die es keinen passenden Ersatz mehr gibt, sollte auf eine Weiterleitung verzichtet und der Status-Code 404 [not found] oder 410 [gone] ausgegeben werden. Um den User hierbei nicht in eine Sackgasse zu leiten, empfiehlt sich die Erstellung einer angepassten 404-Seite, die mögliche synonyme Inhalte vorschlägt.
  1. Soft-404 vermeiden: Damit ist das (automatische) Weiterleiten weggefallener Seiten auf die Startseite gemeint, falls keine passende neue URL existiert. Google wertet dieses Vorgehen als negatives Signal – sollte daher keine wirklich passende neue Seite existieren, ist der Statuscode 404 oder 410 vorzuziehen.
  1. 301 Status-Code (permanente Weiterleitung): Inhalte, die weiterhin bestehen bleiben, aber unter einer anderen URL zu finden sind, sollten mit einer 301 Weiterleitung versehen werden. Dadurch zeigst du dem User (und den Suchmaschinen), wo Inhalte nach dem Relaunch zu finden sind und leitest sie automatisch dorthin.  

Ist der Relaunch vollzogen, nimm dir im Anschluss Zeit und überprüfe, ob die beschriebenen Maßnahmen alle umgesetzt wurden. So können zum Beispiel über einen erneuten Website-Crawl schnell Fehler bei 404-Seiten oder Weiterleitungen identifiziert werden.  

Nach der SEO ist vor der SEO

Wenn du SEO von Anfang an im Relaunch-Prozess berücksichtigst, kannst du dir nachhaltig einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Aber merke: Du solltest deine Website kontinuierlich an die aktuellen SEO-Richtlinien anpassen. Das heißt, der ganze Zauber ist mit einem Mal nicht getan. Zunächst hast du aber den Grundstein gelegt, auf den du in Zukunft aufbauen kannst – yeah! 🤟🏼

Alles schön und gut, aber wie geht’s jetzt weiter?

So, jetzt kannst du erst einmal tief durchatmen, denn: Du weißt nun, wie du zwei Fliegen mit einer Klappe schlägst. Falls du jetzt noch einen Partner an deiner Seite brauchst, der dir in diesem Prozess mit Rat und Tat zur Seite steht, dann sind unsere SEO-Expert:innen gerne für dich da 😉